Mittwoch, 21. Dezember 2016

Tiny House on Wheels (Tiny Heaven) in Inverness, Cape Breton, Nova Scotia


In der Beschränkung liegt das Glück

Das sind keine leeren Worte, vielmehr ist Reduktion auf das Wesentliche eine Lebensform, die jahrelang von uns auf dem Meer in den Schiffskojen erprobt wurde und an Land zu einer Idee gereift ist, die wir (mit)teilen möchten in einer sonstigen Welt des Überflusses, der Verschwendung und Rastlosigkeit.


Glück ist in der kleinsten Hütte, oft mehr als in großen Villen, weil es mit Sein statt mit Haben zu tun hat.

Die Idee, in einem süßen kleinen Haus mitten im Paradies zu leben ist aber noch mehr: es ist die gelebte Vision von Unabhängigkeit und Freiheit, von der Natur geschenkt zu bekommen, was man zum Glücklichsein braucht: Sonnenenergie, Wasser und Wärme. Ein so genanntes Tinyhouse ist robust und gut isoliert gebaut wie ein großes Haus, verbraucht aber nur einen Bruchteil der Energie dank hochwertiger umweltfreundlicher Technologie und kleiner Räume. Es wird nichts verschwendet, sogar der Kompost der Hightech-Toilette ist verwertbar. Das Haus ist auf Rädern gebaut, um den jeweiligen Anforderungen zu folgen, sei es in der Nähe vom Arbeitsplatz oder unabhängig von Strom und Entsorgung in den schönsten Paradiesen der Welt zu stehen, um dort selbstversorgt zu leben. Es ist ein Konzept, das nicht nur lebenslange Abzahlung von Krediten oder Hypotheken unnötig macht, sondern darüber hinaus noch erheblich Grundsteuer spart, weil es eine Mobilie ist und keine Immobilie, nicht fest auf Land gebaut ist, sondern beweglich bleibt. Unser Haus steht an einem der magischsten Orte, die wir in 16 Jahren auf der Insel gefunden haben, auf einer lieblichen Obstwiese, umgeben von unbewohnten schroffen Bergen im Rücken, mit Meerblick in die andere Richtung, an einem kleinen Gebirgsbach, der als rauschender Wasserfall am privaten Sandstrand die perfekte Dusche nach dem Baden im Meer bietet. Das ist wahrlich ein Paradies, eine unbeschreibliche Stille, die es ermöglicht, das Leben mit anderen Augen zu sehen, Energien zu spüren, die Dich auf neue Ideen bringen: back to the roots. 

Es ist alles vorhanden, was man braucht: Quellwasser aus dem nahen Gebirgsbach, wenn nötig auch gewärmt für die stylische Dusche in einem Weinfass im Bad, Solar-Strom für die LED Lampen und ein 3flammiger Gasherd/Backofen. Ein kuscheliges großes Doppelbett im Loft mit 4 Fenstern lässt keinen Wunsch offen. 

Die 15 Autominuten entfernte quirlige kleine Hafenstadt Inverness bietet neben dem größten Sandstrand auf Cape Breton Island kilometerlange Dünenwanderwege auf Holzbohlen. Der weltberühmte Golfplatz (in internationalen Fachzeitschriften zu den besten der Welt ernannt) zieht anspruchsvolles Publikum in die Restaurants und Cafes der ehemaligen Bergarbeiterstadt, ebenso wie die zahlreichen phantastischen (Fern-)Wanderwege lebensfrohe Naturliebhaber anlocken, die nach einigen Tagen oder Wochen in den nahe gelegenen Cape Breton Nationalpark aufbrechen oder auf den dieses Jahr neu eröffneten Trans Canada Trail, der hier entlang bis zur kanadischen Westküste verläuft. Die Unterschiede zwischen den Minenarbeitern und den Milliardären mit ihren Privatjets können nicht abwechslungsreicher sein, und doch leben sie wie typisch in Kanada miteinander in der kleinen Stadt, bis im schneereichen Winter die Touristen abziehen und vor allem die Häuser im alten Miners- und Western-Look vorwiegend von den Einheimischen belebt sind. Nach dem besonders farbenfrohen Indian Summer, wenn die Ahorn- und Birkenblätter die steilen Berg-Wälder in ein Farbenfeuerwerk verwandelt haben und überall Musik aus den Kneipen ertönt,  spätestens aber zur Jagdsaison Ende Oktober erscheint die Stadt in einem neuen abenteuerlichen Gesicht. Dann sieht man keine Limousinen mehr, sondern röhrende Trucks mit Elchgeweihen die Hauptstraße entlang fahren, nicht selten auch ein paar Mal, damit auch jeder die stolzen Jäger sieht.



www.tinyhouse.capebreton.vacations